Wir Erzieherinnen sorgen in den Gruppen durch unsere professionelle Haltung und unsere persönlichen Fähigkeiten für eine ruhige und liebevollen Atmosphäre und begegnen den Kindern mit Wertschätzung, Geduld und Konsequenz. Wir sehen in jedem Kind einen Menschen, der besonders in den ersten Jahren in seinem Angewiesensein und in seiner Verletzbarkeit einer geschützten und seinen Bedürfnissen angemessenen Umgebung bedarf. Diesen Schonraum gestehen wir den Kindern bei den RemsRackern zu und sind überzeugt, dass wir optimale Bedingungen für eine gute seelische, körperliche und geistige Entwicklung der Kinder schaffen.
In jedem Kind sehen wir einen Menschen, der fähig ist, seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, über deren Befriedigung mitzuentscheiden und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Deshalb ist es uns wichtig, für die Kinder in allen sie betreffenden Bereichen die Möglichkeit zur Teilhabe sicherzustellen.
Am Beispiel des gemeinsamen Frühstücks lässt sich dieser Schwerpunkt unserer täglichen Arbeit aufzeigen: Wir verstehen die Mahlzeiten als soziales Gemeinschaftserlebnis, das wichtige Erfahrungen von Selbständigkeit und Teilhabe bietet: Wir beziehen die Kinder in die Zubereitung des Essens mit ein, z.B. begleiten uns zwei Kinder zu Metzger und Bäcker, um frische Zutaten für unser gesundes Frühstück einzukaufen. Die Kinder decken den Tisch. Sie wählen aus einem kleinen Angebot, was und wie viel sie essen möchten. Sie streichen oder belegen ihr Frühstücksbrot selbst oder werden dabei unterstützt, es selbst zu tun. Kindgerechtes Besteck so wie kleine Kannen und Schüsseln ermöglichen, dass die Kinder selbsttätig sind.
Um dem Bestreben jedes Kindes nach Selbständigkeit und Teilhabe nachzukommen, ist es uns wichtig, den Kindern Orientierung und Handlungssicherheit zu bieten.
Wir strukturieren den Tagesablauf in überschaubare Einheiten, die Raum lassen, die kindlichen Bedürfnisse und Interessen auszuleben, etwas selbst zu erforschen oder in Ruhe für sich zu spielen. Die Kinder werden durch wiederkehrende Rituale unterstützt, die ihnen helfen, sich zurechtzufinden und Aufgaben selbständig zu bewältigen. Verständliche Regeln tragen dazu bei, sich wohl zu fühlen und sicher handeln zu können.
Wir achten auf Ordnung in unseren Räumen. Dass sich die Spielsachen immer am gleichen Platz befinden, hilft den Kindern, sich zu orientieren, und sie erleben Verlässlichkeit im Gruppenraum. Gemeinsam räumen wir nach dem Spielen auf und stellen die gewohnte Ordnung wieder her.
Jede Erfahrung, selbst etwas bewirken zu können und durch eigenes Handeln einen Erfolg zu haben, stärkt das Kind und hilft ihm, sich und seinen eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Wir verstehen Bildung als aktive Selbsttätigkeit und sehen es als unsere Aufgabe, Kinder bei der Beschäftigung mit ihren Themen pädagogisch zu unterstützen und zu ermutigen. Kinder fassen Mut, wenn wir ihnen etwas zutrauen und ihnen helfen, ihre Stärken zu erkennen. So steigen Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.
Dementsprechend finden sich Möglichkeiten zu selbständigem Handeln in allen Bereichen unseres Alltags:
Zum einen regen wir die Kinder durch altersgerechte, bildende Aktivitäten aus allen Entwicklungsbereichen an, Neues zu entdecken, und motivieren sie, sich aktiv damit auseinander zu setzen.
Zum anderen achten wir darauf, durch kindgerechte Möblierung und Ausstattung den Kindern selbsttätige Handlungen und Eigenaktivität zu ermöglichen: Die Materialien befinden sich auf Kinderhöhe, sie sind für Kinderhände geeignet, und können ohne Unterstützung eines Erwachsenen benutzt werden.
Kleine Hilfen und durchdachte Abläufe sorgen dafür, dass die Kinder Aufgaben eigenständig meistern können und Erfolgserlebnisse haben. Wir schaffen zudem einen zeitlichen Rahmen, der selbsttätige Handlungen ohne Zeitdruck zulässt.
In unserer Raumgestaltung berücksichtigen wir Grundbedürfnisse nach Bewegung, Ruhe und Rückzug, kreatives Gestalten, Rollenspiel, Bauen und Essen. Unsere hellen Räume bieten dabei unterschiedliche Bereiche für das Spielen alleine, zu zweit oder mit mehreren Kindern, am Boden, am Tisch oder auf Podesten.
In beiden Häusern sind Bad und Küche so ausgestattet, dass wir sie für pädagogische Angebote, zum Spielen und Experimentieren nutzen können.
Wir legen Wert darauf, das Spielmaterial für Kinder frei zugänglich und übersichtlich zu präsentieren. Wir wählen unsere Materialien sorgfältig nach pädagogischen und ästhetischen Gesichtspunkten aus und passen sie immer den sich verändernden, aktuellen Bedürfnissen und Themen der Kinder an. Viele Materialien zur individuellen Förderung oder entsprechend spezieller Interessen der Gruppen werden von unseren Erzieherinnen selbst hergestellt (z.B. Tablett-Spiele).
Die gemeinsame Verantwortung für die Erziehung des Kindes steht bei uns im Mittelpunkt der Beziehung zu den Eltern. Wir legen Wert darauf, unsere Arbeit mit den Kindern für Eltern transparent zu gestalten.
Im Krippenbereich können Eltern beim Schnupperbesuch und in der Eingewöhnungszeit den Alltag in unserer Einrichtung miterleben. Die Aufnahme in die Einrichtung ist (nicht nur) für das Kind eine spannende Zeit: Abläufe, Regeln, Rituale, neue Menschen und Räume wollen in aller Ruhe kennengelernt werden. Wir bereiten den Start bei den RemsRackern in einem Aufnahmegespräch mit den Eltern vor und nehmen uns für eine gute und individuelle Eingewöhnung (mehr dazu in den Elterninformationen) immer die nötige Zeit.
In einem Abschlussgespräch am Ende der Betreuung in der Krippe schauen Eltern und Erzieherinnen gemeinsam auf die RemsRackerzeit zurück und tauschen sich über den Entwicklungsstand des Kindes aus.
Im Kindergarten wird die Aufnahme der neuen Kinder aus der Krippe individuell vorbereitet. Oft kennen Eltern den Kindergarten, weil bereits Geschwisterkinder bei uns betreut werden. Bei Bedarf findet ein Aufnahmegespräch statt, in jedem Fall aber erhalten Eltern bei einem Gespräch am Ende der Eingewöhnung Einblick in unsere Arbeit und Rückmeldung zur Entwicklung ihres Kindes.
Jährlich findet zudem ein Entwicklungsgespräch statt.
Für interessierte Eltern bieten wir im Kindergarten die Möglichkeit zur Hospitation.
Neben dem kurzen Informationsaustausch beim Bringen oder Abholen des Kindes ist es immer möglich, mit den Erzieherinnen aller Gruppen einen Gesprächstermin für weitere Anliegen zu vereinbaren.
Von Erzieherinnen vorbereitete Angebote für Eltern und Familien, z.B. Sommer- oder Laternenfest, Elterncafé und Elternabend, stärken die Gemeinschaft der RemsRacker und tragen dazu bei, sich besser kennenzulernen und somit gemeinsam die Entwicklung des Kindes bestmöglich zu unterstützen.
Durch die Wahl der Vorstandsmitglieder aus dem Kreis der Eltern und durch das Engagement für die RemsRacker in verschiedenen Vereinsaktivitäten haben Eltern zusätzlichen Einblick in die Arbeit und erhalten Möglichkeiten der Mitgestaltung.
Unser Ziel ist immer eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Familie und Einrichtung. Eltern sind bei uns willkommen!
In Zusammenarbeit mit den Kindern und deren Eltern erstellen wir für jedes Kind ein Portfolio. Es dient dazu, Bildungsprozesse und Entwicklungsschritte zu reflektieren und individuelle Stärken des einzelnen Kindes zu würdigen. In aussagekräftigen Dokumentationen werden Interessen und neu erworbene Fähigkeiten wertschätzend festgehalten. Es dokumentiert auch Erlebtes mit besonderer Bedeutung für das Kind, z.B. einen Ausflug, und beschreibt die Person des Kindes in seiner Unverwechselbarkeit. Kinder und Eltern haben jederzeit die Möglichkeit, das Portfolio durch eigene Beträge zu bereichern. Das Portfolio wird für das Kind angelegt, entsprechend achten wir auf kurze, gut verständliche Texte und eine ansprechende Gestaltung. Fotos unterstützen die Aussagen. Die Portfolio-Ordner werden in den Gruppenräumen für Kinder und Eltern zugänglich in offenen Regalen aufbewahrt. Das Portfolio ist Eigentum des Kindes und darf nur mit seiner Einwilligung herausgenommen werden. Beim wiederholten gemeinsamen Betrachten des Portfolios gelingt es uns, den Kindern ihre Fortschritte bewusst zu machen und so ihr Selbstwertgefühl und das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu stärken. Am Ende der RemsRacker-Zeit nimmt jedes Kind sein Portfolio mit nach Hause.
In einer sozialen Gemeinschaft einen Platz zu finden, Regeln und Anforderungen zu kennen und sich angemessen zu verhalten, ist für jeden Menschen von großer Bedeutung. Deshalb legen wir großen Wert auf soziales Lernen.
In der Krippe werden die Grundlagen, die jedes Kind aus seiner eigenen Familie mitbringt, gefestigt und erweitert: Wir helfen dem Kind, sich selbst als eigenständige Person mit individuellen Gefühlen, Bedürfnissen und Fähigkeiten kennenzulernen und ein positives Selbstbild zu entwickeln. Weitergehend unterstützen wir die Kinder dabei, auch andere wahrzunehmen, in Kontakt zu treten, Vertrauen zu noch unbekannten Personen aufzubauen und Beziehungen zu gestalten.
Empathie spielt dabei jederzeit eine wichtige Rolle. Wir benennen Gefühle und Stimmungen, und helfen den Kindern, diese bei sich und anderen wahrzunehmen. Wir unterstützen sie, diese Wahrnehmungen in angemessene Handlungen umzusetzen wie beispielsweise helfen, trösten, sich mitfreuen, sich durchsetzen … Regeln, Strukturen und Rituale schaffen den Rahmen, in dem jeder sich als Teil unserer Gemeinschaft fühlen kann, in der alle gleichwertig sind und das gleiche tun.
Im Kindergarten führen wir diese Arbeit weiter. Analog zur Entwicklung der Kinder geht es nun zunehmend darum, eine Balance zu finden zwischen der eigenen Persönlichkeit mit ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen und den Anforderungen der Gemeinschaft. Wir unterstützen die Kinder dabei, Folgen des eigenen Handelns für andere zu erkennen bzw. vorwegzunehmen, wir fördern den höflichen und achtsamen Umgang miteinander, legen Wert auf Rücksichtnahme, Fairness und Konfliktfähigkeit. Die Bandbreite der Themen ist groß, jedes Kind hat entsprechend seiner Persönlichkeit, seiner Erfahrungen und Fähigkeiten unterschiedliche Voraussetzungen und Herangehensweisen. Die Beobachtung der Kinder in ihrem sozialen Handeln und daraus resultierende Angebote, z.B. Geschichten oder Spiele, ermöglichen es uns, jedes Kind in seiner Individuellen Art zu sehen, anzunehmen und es entsprechend seines sozialen Entwicklungsstands zu fördern.
Zentral ist die Vorbildfunktion der Erzieherinnen im Umgang mit Kindern, mit Eltern und Kolleginnen. Wir achten auf eine offene und zugewandte Haltung, durch die jeder gesehen und ernst genommen wird. So können wir Stimmungen und Bedürfnisse wahrnehmen, reflektiert und situationsangemessen handeln und Unterschiedlichkeit akzeptieren. Wir stellen Regeln auf und setzen diese konsequent um, gehen rücksichtsvoll und wertschätzend miteinander um, und sind uns bewusst, dass sich die Kinder an unserem Verhalten orientieren.